Der Tag danach erstrahlt in weiß, gold und rot. Die Tempel dieser Stadt sind
unzählbar, jeder einzigartig auf seine Weise. Eine andere Stimmung umgibt
jeden von ihnen. Die Ruhe, die sie ausstrahlen, vereint sie doch. Ob zwischen
chinesischen Pärchen oder komplett allein - jeden versuche ich annähernd zu
erfassen.
Samstag, 9. Februar 2019
Chat with a monk
Die Luft hier ist Kontrastprogramm. Es ist kurz nach 22 Uhr. Gerade in Chiang Mai
gelandet, sitze ich im roten Songthaew, das schon anfährt, während ich meinen
schweren Rucksack hineinhiefe. Der Smog ist riechbar. An irgendeiner dunklen
Straßenecke wirft er mich raus. Mein Hotel soll hier sein, gleich die Straße
runter. Es ist kühl hier am Abend.
"Chat with the monk" steht auf einem Plakat. Im Schatten sitzen wie
eine Wohltätigkeitsorganisation ein paar Mönche und Touristen. An einem Tisch. Sie reden und lachen miteinander. Man bittet mich dazu zu kommen und nach kurzem
Zögern willige ich ein. Im Gespräch mit dem jungen Novizen erfahre ich, dass er
der Bildung wegen Mönch werden möchte. Groß geworden mit neun Geschwistern in
einem kleinen Dorf ohne Elektrizität hat er häufiger mal die Schule aus den
Augen verloren. Doch immer, wenn es ihn dann packte, war er inzwischen viel älter als die anderen. Ob er
hier Student sei oder unterrichte, diese Frage begegnete ihm häufig. So blieb zunehmend fern. Doch nach
einem einwöchigen Camp mit den Mönchen, wo ihn zwar das Heimweh plagte, stand
für ihn fest - Bildung ist das, was er möchte. "Education, Wisdom." Die Ausbildung jetzt umfasst
vier Stufen, unter anderem auch politische Bildung und Philosophie. Seine
Familie sei stolz auf ihn, sagt er lächelnd, Novize (oder bald Mönch) sei
nämlich keiner geworden.
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Schönes Bild!
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